Donnerstag, Dezember 01, 2005

Bartenstein und die "Pille danach"

Die Firma Gerot, die heute mit ihrem Antrag auf Rezeptfreistellung der "Pille danach", genannt "Vikela", vorerst abgeblitzt ist, gehört, zumindest zum Teil, dem ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein. Gerot produziert das Präparat auch.

Mittels eines Firmengeflechts, in dessen Mittelpunkt die Lannacher GmbH (ehemaliger GF: Bartenstein, nunmehr Prokura: Ilse Bartenstein, Frau des Ministers) und die Bartenstein-Holding stehen, kontrollieren Bartenstein und seine Gattin die Firma Gerot und sind Teileigentümer. Frau Bartenstein ist im Vorstand der Gerot Holding und Geschäftsführerin der Gerot GmbH.

Bartenstein hat bisher in Sachen "Pille danach" jeden Einfluß auf die Geschäftspolitik der Firma Gerot abgestritten. Er spricht also mit seiner Gattin nicht über die Firmen, die sie gemeinsam besitzen und die von Frau Bartenstein geführt werden.

Minister Bartenstein kommt aus der steiermärkischen ÖVP. Er war bisher als Geschäftsführer der Firma Lannacher, Wirtschaftsstaatssekretär, Verkehrsminister und Umweltminister tätig. Von 1996 bis 2000 war der Produzent abtreibender Arzneien weiters als Minister für Umwelt, Jugend(!) und Familie(!) zuständig. Seit 2000 führt er das Wirtschaftsministerium.